Im Raum "Giotto malt das Leben des Franz von Assisi"

finden sich weitere Werke aus der Oberkirche der Basilika San Francesco in Assisi, die Giotto zugeschrieben werden und auf denen er das Leben des Heiligen Franziskus illustriert hat. Zur Information über Giotto und den Hl. Franziskus siehe die Raum-Info Teil 1.

Versammelt sind in diesem Raum folgende Artefakte von Giotto (von links nach rechts):

  • 11 - Franziskus vor dem Sultan von Babylonien
  • 12 - Die Entrückung / Ekstase des hl. Franziskus
  • 13 - Die Weihnachtfeier von Freccio
  • 14 - Das Quellwunder
  • 15 - Die Vogelpredigt
  • 16 - Tod des Ritters von Celano
  • 17 - Die Predigt vor Honorius III.
  • 18 - Erscheinung vor dem Kapitel von Arles
  • 19 - Die Stigmatisierung des Hl. Franziskus
  • 20 - Der Tod des Hl. Franziskus
  • 21 - Vision des Bruders Augustinus und des Bischofs Guido
  • 22 - Vergewisserung von der Echtheit der Wundmale
  • 23 - Beweinung durch die Klarissen
  • 25 - Vision Gregors IV.

Giotto und Franz von Assisi

Die Aufgabe für Giotto und sein Team: "Die Seitenwände der Kirche sollten unterhalb der Fenster mit großformatigen Bildern gefüllt werden, welche die Legende eines erst vor wenigen Jahrzehnten verstorbenen Heiligen zu erzählen hatten. Weder für den ungewöhnlichen Bildort in Augenhöhe noch für das Thema gab es direkte Vorbilder. Die franziskanischen Theologen konzipierten dabei offenbar nicht nur das komplizierte Programm, welches anhand der Heiligenlegende die Vision einer franziskanischen Theologie entfaltet, sondern sie entwickelten offenbar auch das Konzept, die Zeitgenossenschaft des zu verehrenden Heiligen, ihres Ordensgründers, mit Bildern anschaulich zu machen, deren Wirklichkeitsbezug alles bisher Geschaffene übertreffen sollte. Zum ersten Mal in der Geschichte der nachantiken Kunst sollte also die fiktive Realität des Kunstwerkes mit der erfahrbaren Wirklichkeit des Betrachters vergleichbar sein. Der Entwerfer dieser Fresken meisterte diese Aufgabe souverän. Noch heute beeindrucken diese Bilder in ihrer Anschaulichkeit, die auf eine klare Figurenkomposition und übersichtliche räumliche Bezüge zurückgeht und in auffälliger Weise Versatzstücke der erfahrbaren Wirklichkeit in detailgetreuer Wiedergabe integriert. ... Zwischen den gemalten Säulen des Rahmensystems wirken die Bildfelder wie Fenster, die Ausblicke freigeben in die gemalte Welt der Heiligenlegende. Diese Wirkung verdankt sich im Wesentlichen neuen Formen der Raumwiedergabe, die hier geradezu systematisch erprobt werden. Auffällig ist das veränderte Verhältnis der Figuren zu der sie umgebenden Architektur, die jetzt nicht mehr nur ein Staffageelement ist, sondern den Raum definiert, in welchem sich die Gestalten bewegen können. [Brockhaus]

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