Übersichtsplan

Der Raum enthält einen verborgenen Link auf einen Ausschnitt des Dessauer Abendmahlbildes mit dem "Who is who" der Reformation.

Darüber hinaus wird der Stahlstich von Carl August Schwerdgeburth aus dem Jahr 1843 gezeigt, der zu der Legende geführt hat, Luther habe den Weihnachtsbaum erfunden.

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Im Raum "Martin Luther und die Reformation" ...

finden sich Kunstwerke und Bild-Dokumente aus der Zeit der Reformation, vor allem natürlich von Lukas Cranach d.Ä., dem Luther eng und freundschaftlich verbunden war.

Versammelt sind in diesem Raum folgende Artefakte:

  • Michael Ostendorfer, Die Wallfahrt zur schönen Maria von Regensburg, 1519, Holzschnitt, 63,5x39 cm
  • Monogrammist H, Alte und neue Kirche, 1524, Einblattholzschnitt mit Inschriften, 53,3x34,4 cm
  • Hans Brosamer, Martinus luther Siebenkopff, 1529, Holzschnitt
  • Lukas Cranach d.Ä. (1472-1553) Bildnis Luthers als Junker Jörg, um 1521
  • Lukas Cranach d.Ä. (Werkstatt) (1472-1553) Bildnisse Martin Luthers und seiner Frau Katharina von Bora, um 1526/29, Münster, Westfälisches Landesmuseum
  • Porträt Huldrych Zwingli - Gemälde von Hans Asper, 1531; Porträt Johannes Calvin, 16. Jh.
  • Lukas Cranach d.J., Das Abendmahl, Altarbild für die Schloßkirche in Dessau, 1565, Holz, 247x202 cm
  • Lukas Cranach, Titelholzschnitt zur ersten Gesamtbibel, Wittenberg 1534
  • Lukas Cranach, Gesetz und Evangelium, Mitteltafel der Wittenberger Altartafel
  • Lukas Cranach, Gesetz und Evangelium, 1536

Martin Luther und die Reformation

Beginnen könnte man die Erschließung mit der Betrachtung des Holzschnitts von Michael Ostendorfer zur Wallfahrt zur schönen Maria von Regensburg (die auch Martin Luther in seinen Schriften erwähnt), weil hier ein Stück jener mittelalterlichen Frömmigkeitspraxis sichtbar wird, auf die dann Martin Luther reagiert hat. Die Lehre der Reformation hat Lukas Cranach d.Ä. in einer Fülle von Bildern festgehalten, von denen die zum Thema "Gesetz und Evbangelium" besonders programmatisch sind. Die beiden in diesem Raum präsentierten Arbeiten zeigen zum einen die typologische Herleitung im Gegenüber zum so genannten Sündenfall und dem Gesetz des Mose und der Propheten, zum anderen die subjektive Aneignung der reformatorischen Lehre durch den Künstler selbst, insofern Cranach den so genannten Blutstrahl der Gnade (vom Kreuz Christi) direkt auf sein eigenes Haupt spritzen läßt. Einen Blick in das biblisch-vorneuzeitliche Weltbild Luthers zeigt der Titelholzschnitt Cranachs zur ersten Gesamtbibel, der Luthers Verwunderung gut Ausdruck gibt, dass Gott es vermocht hat, den Himmel ohne die an sich doch notwendigen Pfeiler über die Erde zu spannen. Schließlich versammelt das Dessauer Abendmalsbild von Cranach alle wichtigen mit der Reformation verbundenen Leute in Deutschland: den Stifter Joachim von Anhalt, den Maler Lukas Cranach, erzog Georg von Anhalt, Martin Luther, Bugenhagen, Justus Jonas, Caspar Cruciger, Melanchthon, Johann Forster, Johann Pfeffinger, Georg Major und Bartholomäus Bernhardi.

Hinweis

  • Unter den Impulsen gibt es einen zum Werk "Gesetz und Evangelium" von Lukas Cranach mit weiteren Erläuterungen.
  • Ein verborgener Link führt zu Carl August Schwerdgeburths Stahlstich "Luther mit seiner Familie am Christabend 1536 zu Wittenberg". Dieser Stich war im 19. Jahrhundert äußerst populär und wurde immer wieder variiert. Er führte zu der bis in das 20. Jahrhundert kolportierten Legende, Martin Luther habe den Weihnachtsbaum erfunden. Tatsächlich war ein Weihnachtsbaum zu Luthers Zeiten aber unbekannt. Zum Bild gibt es folgendes kleines Büchlein: Sigrid Nagy: Es wuchs ein Baum im Paradies. Wie Luther im 19. Jahrhundert zum Weihnachtsbaum kam" Weimar 2003.