Zwischen dem Hier und dem
Dort
Es gibt Engel
Die kümmern
Welch Kummer
Sich diesseits
Um uns
Es gibt Engel
Die kümmern
Welch Jubel
Sich jenseits
Um uns
Die diesseitigen
Und die jenseitigen
Engel
Reißen sich reizend um uns
Wir sind zerrissen
Zwischen
Dem Hier
Und
Dem Dort
Und wir sind
Gerissen genug
Dies zu genießen
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Auffallen
Vielleicht ist wirklich noch
kein Meister vom Himmel
gefallen. Ein Engel schon.
Der Engel fiel auf
den Fußballplatz
den Kirmesplatz
den Gemeinplatz
stets mitten ins
Geschehen mitten
in den Fettnapf hinein
Allein
er fiel nicht auf
dabei; denn er hat es
mit uns allen gemein
Einsam fallen wir auf
und glauben der Meister
zu sein.
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Genetischer Unterschied
zwischen Engel und Mensch
"Dein Glück",
so sprach der Engel jüngst zu mir,
"könnt ich dir
von Herzen gönnen,
gebräch's nicht mir
an Schadenfreude".
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ENGLISCHER AUFSTAND
Engel wollen sich nicht länger
G gängeln lassen
Der Ertrag der guten Tat
Steht im englischen Tarifvertrag
Längst vor dem Jüngsten Tag
Denn auch die selbstlos dümmste Tat
Bedarf der Saat
Des Sämanns
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Brigitta Henke-Theel
Löwin aus dem Jahr 1956
ev. Religionslehrerin an zwei Gymnasien in Berlin-Tempelhof
glücklich über:
Ehe mit Horsti
und Sohn Ben-Florian. |
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Friedrich Podzun
Jahrgang 1956,
versuchte sich als Religionspädagoge
in Berlin-Kreuzberg,
studierte zudem Germanistik und Judaistik
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Hobbys:
fotografieren, Engel sammeln (in jeder Hinsicht):
z.B.durch viele Spaziergänge
auf unterschiedlichen Friedhöfen Europas
(Berlin, München, Mailand, Wien, Budapest, Prag...)
oder durch eine beachtliche Anzahl von Porzellanengeln
(von schön bis kitschig)
oder durch eine ständige Auseinandersetzung
mit geistreichen SchülerInnen
zum Thema Engel -
nie NUR zur Weihnachtszeit |
Er wurde als Verwaltungsangestellter
bei einem bundesweiten Pflegeheimkonzern tätig, dem er nunmehr
als Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
dient.
Podzun kennt die Engel aus mannigfachen Perspektiven:
kulturgeschichtlich religiös wie profan
als Arbeitnehmervertreter von "Engel"
in der Alten- und Krankenpflege
als selbst pflegebedürftiger Schwerbehinderter,
der auf so manche "Engel" angewiesen ist.
Seine Phantasie kennt darum keine Dicht- und Denkverbote. Dichtung
definiert er schlicht als "(Ver)Dichtung des Denkens"
und fasst in seinem Gedicht "Irgendwie" zusammen:
es gibt irgendwie engel, die sind wie wir
und wir leben
und wir sind engel
irgendwie
sind wir menschen also auch nur engel?
irgendwie ja
irgendwie nein
irgendwie nicht mehr?
Darauf angesprochen schmunzelt der Dichter und ergänzt:
"..nicht mehr und nicht weniger."
Sic! |