zum Übersichtsplan

 

 

 

 

 

 


Zur Ausstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Zur Ausstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum
ARS SACRA


 

 


Junge Menschen fotografieren in ihrem Alltag biblische Erzählungen

Wem opfert Abraham heute seinen Sohn? Wo begegne ich noch einem Brennenden Dornbusch? Wie gelingt es David die verheiratete Batseba zu erobern? Köpft Judit auch heute noch Holofernes? Wer wollte nicht immer schon dabei sein und die Schlange fotografieren, wenn sie Eva veführt...

Jean-Louis Gindt zum Konzept von faithbook.lu

Im Religionsunterricht wollte Jean-Louis Gindt mit seinen Schülerinnen und Schülern biblische Erzählungen des AT lesen und die jungen Menschen entdecken lassen, dass diese Geschichten über die Jahrhunderte, gar Jahrtausende hinweg ihre Aktualität behalten haben. Wie können wir biblische Texte verstehen, deuten und aktualisieren? - mehr..

Gen 3, 1-24: Versuchung im Paradies und der Fall des Menschen -
Bianca Jaeger Montobbio, Steven Klopp

Sin & Seduction
Diese Bibelstelle behandelt als Hauptthema die Versuchung, die es immer bis in alle Ewigkeit geben wird. Ohne Versuchung würde etwas in unserm Lebenslauf fehlen. Diese Tatsache steht paradoxal unseren höheren Wünschen gegenüber,ein friedliches und somit glückliches Leben zu führen.

Selbst etwas Heiliges und auch heutzutage sehr respektiertes Versprechen, wie eine Eheschließung, muss sich gegen äußere Umstände zu wehren wissen, denn die Versuchung lauert überall.

Diese allgegenwärtige Gefahr wird sichtbar durch die lesbische Beziehung, die das frisch getraute Paar an ihrem zukünftigen Glück hindert. Nicht nur ein Mann kann Adam die Eva streitig machen, die Gefahr kann auch von einer scheinbar ungefährlichen Freundin ausgehen.

Aktuell wird diese Geschichte mit ihren Intrigen und der Verdammnis des "Bösen" immer sein. Es geht um den inneren Kampf jedes Einzelnen zwischen verbotener Sehnsucht (sin & seducation) und der Einsicht, das zu lieben, zu ehren und zu schätzen was man hat.

Gen 4, 1-16: Kain und Abel - Kary Barthelmey

Kain und Abel sind 2 Freunde, sie sitzen nebeneinander in der Schulbank. Beide haben eine Prüfung in der Hand, Abel eine Sprachprüfung, Kain eine Religionsprüfung. Der Lehrer, von dem man nur eine Hand auf dem Foto sieht, legt diese anerkennend auf die Schulter von Abel, obwohl Kain die gleiche Note hat. Kain blickt böse und eifersüchtig auf Abel.

Dieser Konkurrenzkampf, der zwischen den beiden stattfindet, ist auch in der Schule ganz aktuell. Eine höhere Person, ob Gott in der Bibel oder der Lehrer in der Schule, lobt nur eine Person, obwohl die andere Person eine ebenso gute und wertvolle Arbeit geleistet hat, nur eben anders. In der Schule und in der Bibel geht es um Neid, Konkurrenz und Ansehen. Jeder möchte anerkannt werden und fühlt sich vernachlässigt, wenn nur der andere gelobt wird, obwohl das nicht (unbedingt) mit Absicht geschieht.

Gen 11, 1-9: Der Turmbau von Babel - Caroline Hastert, Lynn Schockweiler

Die Menschen aus den verschiedensten sozialen Schichten in Babel wollten sich mit Gott messen, sie wollten einen Turm bauen, der bis in den Himmel ragen sollte.

Auch heute bauen wir Türme, Türme aller Art. Türme symbolisieren Macht. Auf unserem Foto sieht man im Hintergrund einen Turm, der hinter den Menschen herausragt. Die Menschen stammen aus verschieden sozialen Schichten, sie tragen unterschiedliche Kleidung. Der Bauarbeieter, ganz in weiß, fällt besonders auf. Er ist stolz auf sein Werk. Die andern blicken zum Turm und zeigen ihr Erstaunen über die Höhe dieses Bauwerks. Sie bewundern den Turm und möchten sich alle auf gleicher Ebene befinden wie dieser. Doch sie merken nicht, dass dieser Turm sich mit seinem Fundament in die Schräglage geraten ist...

Gen 22: Das Opfer Isaaks - Anne Bock, Lisa Bosa

Tanzen: Traum oder Albtraum
Abraham wollte Isaak opfern um Gottes Willen zu befolgen und so bei Gott Anerkennung zu finden.

Auch wir suchen Anerkennung, möchten Großes vollbringen. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Doch wie oft kommt es vor, dass eine Person eine andere benutzt, um durch sie die eigenen Träume zu verwirklichen? In unserm Foto sehen wir eine Mutter, die ihre eigene Tochter zum Balletttanzen drängt und sie somit benutzt, um ihre eigenen Träume zu verwirklichen.

Gen 37,1-36: Joseph und seine Brüder - Yolande Kirsch

Neid ist sinnlos
Josef wird von seinen neidischen Brüdern in einen Brunnen geworfen und sogar verkauft. In der Folge stellt sich aber heraus, dass es Josef viel besser geht, er kommt zum Pharao und rettet gar seine Brüder vor der Hungersnot. Ich finde es schlimm, dass man aus Neid und Eifersucht jemandem so etwas antun kann.

Das Foto ist aus Josefs Sicht. Auf dem Bild sind nur Mädchen zu sehen, da ich finde (erlebe), dass heutzutage eher Mädchen mit Eifersucht und Rache konfrontiert sind als Jungen. Viele Mädchen streben einem bestimmten Ideal nach, das des Topmodels zum Beispiel. In meinem Bild geht es nicht um die perfekte Figur, sondern um die perfekte Schulnote. Die Szene spielt sich auf unserm Schulcampus ab, weil eben genau in der Schule Leute oft eifersüchtig auf den anderen sind.

Es gibt auch die typische Situation, in der die beste Freundin einem den Freund wegschnappt. Ihr wünscht man im Extremfall den Tod, oder versucht alles, damit sie sich in seiner Gegenwart zutiefst blamiere. Wenn der Versuch gelingt, kommt man dann vielleicht wieder mit dem Freund zusammen. Die Intrige kann jedoch auch schief gehen und er wird einen sogar hassen... Man sollte sich also gut überlegen, ob die gute Freundschaft nicht dann doch wichtiger ist als die vermeintliche Liebe...?! Oft ist auch ein bestimmter Schüler sehr beliebt bei einem Lehrer und manche Mitschüler wünschen sich diese Zuneigung auch. Es gibt viele Situationen in der Schule, die auf den Bibeltext passen, mein Thema ist nur eines, vielleicht das typischste Beispiel... Eigentlich kennt jeder die Situation, in der man eine Prüfung zurück bekommt und es ist nicht ganz so gut gelaufen, ein anderer hat vielleicht eine bessere Note bekommen und sie vielleicht nicht mal verdient. Dann fühlt man sich unfair behandelt und ist automatisch neidisch!!!

Jeder hat andere Fähigkeiten und niemand ist perfekt: Was sagt schon eine gute Note über einen aus?! Viele Mädchen vergessen oft, dass sie sie selbst sein sollen und nicht andere imitieren sollten.

Gen 41,1-36: Pharaos Traum - Rebekka Scholl

Josef deutet den Traum des Pharao, in dem die mageren Kühe die fetten auffressen: Der Pharao soll Nahrungsmittel für Notzeiten sparen und nicht alles auf einmal ausgeben, nur weil er es gerade hat.

Mein Fotomontage stellt ein junges Paar dar. Sie ist schwanger und er hält viel Geld sowie zwei Kreditkarten in der Hand. Auf der linken Seite sieht man unten ein schickes Auto, viele teure Tuningteile. Oben sieht man nur mittelmäßige Wagen, die nicht sehr teuer wirken. Auf der rechten Seite sieht man die gleiche Situation in Babyklamotten. Das Bild ist diagonal aufgebaut. Das heisst, die werdenden Eltern haben die Wahl zwischen zwei Situationen, entweder geben sie ihr Geld für ein weniger teures Auto aus und können dafür länger teurere Babayklamotten kaufen. Oder sie kaufen sich ein dickes Auto und können sich dafür nicht so teuere Babysachen kaufen. Ich habe diese Situation gewählt, weil sie gut in unsere moderne Zeit passt. Man sieht viele junge Paare, die erst am Anfang ihres Lebens stehen und trotzdem schon über etwas Geld verfügen. Dennoch müssen sie sich entscheiden, für welchen Zweck sie es ausgeben. Ich habe die Schwangerschaft aus dem Grund hinzugefügt, weil diese in gewisser Weise die Verantwortung des Pharaos zeigt. Dieser trägt ja die gesamte Verantwortung seines Volkes. Das junge Paar trägt somit die Verantwortung für ihr Kind. Es ist also nicht mehr egal, wie sie ihr Geld ausgeben.

Dieser Bibeltext fasziniert mich, weil er sich so gut in unsere moderne Gesellschaft transferieren lässt. In unserer Zeit dreht sich sehr viel um das Geld, denn wer sich nichts leisten kann, wird direkt als arm abgestempelt und ist out. Doch Sparen bleibt ein Zeichen der Klugheit und Voraussicht. Leider wird es von vielen (noch) nicht so angesehen. Viele verfallen den Verlockungen und geraten in die Schuldenfalle.

Ex 2,1-14: Aussetzung und Rettung des Mose - Laetissia Morocutti

Bei der "Rettung Mose" geht es ja darum, dass eine Mutter verpflichtet ist ihr Kind wegzugeben, weil der Pharao befohlen hat alle Neugeborene zu töten. Sie hofft somit, dass jemand das Kind findet und es aufnimmt.

In den Medien wird heute oft von Müttern berichtet, die einfach ihr Kind auf die Straße verlassen, oder zu Hause verhungern lassen oder im schlimmsten Fall sogar töten. Viele Kinder werden Gott sein dank noch rechtzeitig gefunden, leider nicht alle…

Die Frage stellt sich also, wer oder was führt eine Mutter dazu so zu handeln?
Eine junge Mutter zum Beispiel, die noch zur Schule geht und die dann plötzlich schwanger wird, ist im ersten Moment verzweifelt, sie weiß nicht genau was tun und wie mit der Situation umgehen. Sie hat mit Angst, Panik, Stress, Druck von den Eltern usw. zu kämpfen. Von allen Seiten hört sie "gute Ratschläge", ob es ihr gefällt oder nicht. Und viele Mütter fühlen sich gezwungen, sich von ihrem Kind zu trennen.

Die schwarze Figur auf meinem Foto ist gerade dabei, sich von ihrem Baby zu verabschieden und wegzugehen. Es scheint, als würde es ihr nichts ausmachen, ihr Säugling da zu lassen und als würde sie sich keine Sorgen um ihn machen, aber in Wirklichkeit leidet sie sehr viel: Im Regen und schwarz vor Schmerz hat sie sich angstvoll umdrehen müssen.

Das Kind scheint beleuchtet zu sein, liegt sichtbar im Schutz einer Mülltonne, damit es gefunden werde, wie auch Pharaos Tochter Mose fand und sich um ihn sorgte.

Ex 2,23 - 3,19: Brennender Dornbusch - Laura Schumacher

Im brennenden Dornbusch fordert Gott Mose auf sein Volk zu befreien.
Auf heute und auf die Schule bezogen, habe ich mir für mein Foto eine junge Schülerin ausgesucht. Sie muss sich nicht verkleiden, sie soll einfach sie selbst sein. Wie Mose, wird die Schülerin ebenfalls zu befreiendem Handeln aufgefordert. Sie soll sich in der Schulmediation engagieren und so zu einem guten Klima in der Schule und zur friedlichen Lösung von Konflikten beitragen. Jugendliche sitzen ständig vor ihren Computern. Weshalb kann ihnen Gott nicht einmal so begegnen, auf dem einfachsten Weg?! Um dann doch den brennenden Busch zu repräsentieren, kann man im Hintergrund die Blätter einer Pflanze sehen.

Die Schülerin stehtt mit ihrem Laptop vor einem einem grünen Strauch. Auf ihrem Bildschirm erscheinen Hinweise zu einem glücklichen, geregelten und gerechtem Umgang aller Schüler (und Lehrer): Höre zu... respektiere deine Mitmenschen... rede nicht schlecht über jemanden... bleibe gerecht...

Ex 19,1 - 20,21: Mose und die 10 Gebote - Julie Rosenfeld, Cynthia Sünnen

Wegweiser
Die zehn Gebote sollten Mose und seinem Volk dienen, in Frieden zusammen zu leben.

Unsere moderne und globale Welt ist komplexer geworden. Welche Grundprinzipien garantieren uns Menschen ein Zusammenleben auf und mit unserer Erde? Wie Verkerhrsschilder, die auf unsern Strassen so wichtig sind, brauchen wir deutliche Hinweise auf solide Prinzipien, die ein Überleben aller Lebewesen garantieren.

Auf einem mächtigen Berg übergab Gott Mose die zehn Gebote. In einer massiven Skulptur stehen zehn Jugendliche. Ethische Prinzipien sind nur sinnvoll, soweit Menschen diese auch verkörpern und sie in ihrem Leben verwirklichen.

Ex 31, 18 – 33,6: Das Goldene Kalb - Lisa Kremer

Auf dem Bild möchte ich die heutige Anhimmlung von Schönheitsidealen und der Marketinggesellschaft darstellen. Die Szene spielt sich auf der Schultoilette ab, und man erkennt im Hintergrund ein Plakat eines Models. Davor kniet ein Mädchen nieder, es erbricht. Es will auch so schlank werden wie das Model.

In der Geschichte des Goldenen Kalbes geht es auch um ein "Ideal", dass sich die Menschen selbst gemacht haben um es anzubeten, doch im Grunde wertlos ist. Genau so ist es mit den heutigen Schönheitsidealen, die Menschen, vor allem die Medien, schaffen Schönheitsideale, die aber eigentlich Quatsch sind, denn wer kann schon sagen : Das ist ein schöner Mensch, und das nicht. Es ist Unsinn so dünn sein zu wollen wie die Models.

Nun ist das Mädchen einfach nur am Boden, enttäuscht und traurig. Das "Goldene Kalb" sollte ihm Halt geben und Lebensziel sein, nun merkt es aber, dass dies zu Selbsthass führt und es noch tiefer runterzieht.