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Impressum
ARS SACRA


 

 


Junge Menschen fotografieren in ihrem Alltag biblische Erzählungen

Wem opfert Abraham heute seinen Sohn? Wo begegne ich noch einem Brennenden Dornbusch? Wie gelingt es David die verheiratete Batseba zu erobern? Köpft Judit auch heute noch Holofernes? Wer wollte nicht immer schon dabei sein und die Schlange fotografieren, wenn sie Eva veführt...

Jean-Louis Gindt zum Konzept von faithbook.lu - mehr..

Ri 14,1-20; 16,4-22: Simson und Delila - Martine Schmit

Simson wird hinterhältig von seiner "Freundin" ausgenutzt, die ihm sein Geheimnis entlockt und somit erfährt, dass seine übermenschliche Kraft in seinen Haaren liegt, die nie geschnitten wurden.

Mein Foto zeigt eine junge aufreizend gekleidete Frau, eine Prostituierte, die vor dem gebannten Gast herumtanzt und ihm die Kravatte losbindet. In der Mitte des Bildes steht der Zuhälter und zählt das eingenommene Geld ab.

Die Idee das Geschehen in das Prostituiertenmillieu hineinzeversetzen kam mir daher, da für mich die Kernaussage des Bibeltextes das Ausnutzen von Simson ist. Delila handelt im Auftrag der Philister und schafft es, sowohl durch Erpressung als auch weil Simson ihr total verfallen ist, Simson auszuliefern.
Diese Geschichte ähnelt der eines Zuhälters, der eine Frau dazu ausnutzt, um an Geld zu kommen. Der Klient ist der hübschen Frau verfallen und bemerkt die geplante Ausnutzung dahinter nicht.

Faszinierend an diesem Text finde ich, dass Ausnutzung, ob unbemerkt oder bemerkt, ein ersthaftes Problem unserer heutigen Gesellschaft ist. Anstatt das Problem an der Wurzel anzupacken und zu lösen, manipulieren wir andere Menschen dies für uns zu tun.

1 Sam 17,1-58: David und Goliat - Tommi Cubrilo, Jill Krause

Wer kennt den Ausgang der Konfrontation zwischen dem vermutlich mächtigen Goliat und dem scheinbar schwachen David nicht?

Mit unserm Foto wollen wir zeigen, dass es auch Jahrtausende nach der Geschichte von David und Goliath möglich ist, sich einem größeren Gegner zu stellen, wenn man an sich glaubt.

2Sam 11,1-12,25: David und Batseba -
François Châtellier, Gilles Kerschenmeyer, Alexander Thomas

David, der König, der alles hat, begehrt die Frau Urijas. So schickt David Urija an die Front. Er nutzt seine Macht um den Schwächeren auszubeuten.

Wie oft kommet es vor, dass wir uns Gelegenheiten schaffen, um unsere Wünsche durchzuboxen? Und sei es "nur" in der Kneipe, wenn wir den Freund an die Theke schicken, um ein Bier zu holen, nur damit wir uns dessen Freundin unter den Nagel reißen können.

1Kön 3,16-28: Salomonisches Urteil - Yasmine Wampach

Die Trennung
Im Salomonischen Urteil entschied der weise König Salomo ein Kind zweizuteilen. Eine Frau verzichtete dem Kind zuliebe. In ihr erkannte Salomo die wahre Mutter.

Heute leiden viele Kinder und Jugendliche unter den Folgen einer Trennung ihrer Eltern. In Streitsituationen können Eltern sich oft nicht einigen, bei wem die Kinder aufwachsen sollen. Ein Richter trifft deshalb in solchen Fällen eine Entscheidung. Ob das immer zum Wohl der Kinder ist?

Im Foto sieht man den siegreichen Vater, dem es gelungen ist, das Kind an sich zu reißen. Er freut sich, damit der Mutter auch schaden zu können. Die junge Mutter hingegen ist besorgt um das Wohl ihres Kindes. Sie steht neben dem Vater und verhält sich möglichst unauffällig, damit nicht noch mehr Streit zwischen den Eltern entstehe. Sie hält sich dem Kind zuliebe zurück und hofft, dass der Richter später im Sorgerechtsprozess weise handele.

Dan 3,1-97: Drei Männer im Feuerofen - Marc Krier, Tom Sadler

Nebudkezznar, der autoritäre, mächtige und grausame König, möchte seinen Untertanen einen Glauben vorschreiben. Doch drei junge Männer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, bleiben ihrem Glauben treu und fürchten keine Strafe. Sie werden in den Feuerofen geworfen. Sie loben selbst dort noch Gott und erfahren Unterstützung und Befreiung.

Den Feuerofen stellen wir uns als abgeschiedenen Ort ohne Fluchtmöglichkeit vor. Die jungen Männer befinden sich in einer ausweglosen Situation. Ihre helle Kleidung vereint sie, sowie ihr gemeinsamer Glaube sie stärkt. Der Bote Gottes ist in ihrer Notlage auf einmal da, er ist bunt gekleidet, da dies alle Farben ausdrücken soll. Die Anhänger des Königs sind hingegen dunkel angezogen.

Dan 6,2-29: Daniel in der Löwengrube - Yves Clarens, Paul Jomé

König Darius respektiert Daniel, den Ausländer, den Andersgläubigen, als Menschen. Daniel wird sogar zum höchsten Beamten des Reiches ernannt. Die andern Beamten werden neidisch und versuchen den König zu beirren, um Daniel zu töten und so ihn von seiner hohen Position zu verdrängen. Es gelingt ihnen, David den Löwen zum Fraß zu geben. Doch Daniel bleibt sich und seinem Glauben treu und wird von den Löwen verschont. Die Intrigen der anderen Beamten bleiben jedoch nicht unbestraft und so werden sie regelrecht von den Löwen zerfleischt.

Um die Stress- und Leidenssitutation möglichst authentisch umzusetzen, haben wir uns die heutige Arbeitswelt ausgesucht, weil man nur hier diese Phänome besonders oft feststellen kann. Auch in der Schule begegnen wir oft Häme, Neid und Mobbing. Das Umzingeln des heutigen "König Darius" soll in einer gewissen Weise die Löwengrube darstellen, in der sich Daniel befand, und das damit verbundene Dilemma Darius seinem Opfer zur Hilfe zu eilen. Außerdem soll die fast unerträgliche Arbeit Daniels symbolisch sein für seine missliche Lage nebst all den Löwen.

Dan 13: Susanna im Bade - Martine Goergen

Gott ist Gerechtigkeit
In dieser Bibelstelle handelt es sich um die Geschichte von Susanna, die von einem mutigen Mann (Daniel) aus dem Volk vor dem Tode bewahrt wird, weil dieser sich traut die Wahrheit auszusprechen.

In einer Situation, die unserer Zeit angepasst ist, sehe ich Schüler, die ungerecht von den Lehrern behandelt werden. Es kommt sehr oft vor, dass Schüler von Lehrern benachteiligt werden, ob dies nun bewusst oder unbewusst geschieht. Schüler trauen sich nicht etwas dagegen zu unternehmen, weil es vermutlich die Situation verschlimmern würde. Schüler die zu Unrecht bestraft wurden oder in einer Prüfung ungerecht benotet wurden, trauen sich selten diese Missstände aufzuzeigen. Es gibt auch wenige Mitschüler, die in solchen Momenten aufstehen und sich einsetzen.

In Daniel sehe ich einen mutigen Mitschüler, der sich wehrt und sich engagiert, damit der betroffene Lehrer nicht kurzen Prozess mit einer Schülerin macht. Der Lehrer nutzt seine Macht aus und gibt der Schülerin zu spüren, dass er sie nicht mag oder vielleicht im Gegenteil, sie begehrt. Durch die Macht, die er als Lehrer hat, kann er sie zu Dingen zwingen, die eigentlich unverantwortbar sind.

Ich finde es sehr wichtig, dass die Mitglieder unserer Gesellschaft lernen zu handeln wie Daniel. Sie sollen sich einsetzen wenn sie wissen, dass sie im Recht sind und anderen Menschen vertrauen. Außerdem bewundere ich die Art der Susanna, auf Gott zu vertrauen. Sie weiß, dass er sie retten wird. Ich denke jeder von uns sollte sich vor Augen führen, dass irgendwann Gerechtigkeit herrschen wird. Man sollte sich trotzdem nicht alles gefallen lassen.

Jdt 2,1-13; 12,10-13,10: Judit und Holofernes - Nora Muller

Im biblischen Buch Judit beauftragt der König Nebukadnezzar der Feldherrn Holofernes Israel zu vernichten. Die gutaussehende, gutsituierte und tief gläubige Witwe Judit versucht das bevorstehende Unheil abzuwenden. Mutig geht sie ins feindliche Lager. Als Holofernes Judit sieht und er zudem noch zuviel getrunken hat, ist er von ihr begeistert und will die Nacht mit ihr verbringen.

Judit nutzt die Gelegenheit, um Holofernes kaltzustellen und schlägt ihm den Kopf ab. Holofernes, der meint unbesiegbar und unwiderstehlich zu sein, wird von einer Frau bloßgestellt. Somit hat sie Zivilcourage gezeigt.

Wie kann man einen coolen Typen und Pseudohelden in seine Schranken verweisen und bloßstellen? Mein Foto zeigt ein Mädchen, das vor den Augen einiger Mitschülerinnen, dem Typen den Gürtel aus der Hose zieht. Nun steht er in der Unterhose da und ist blamiert.

Ijob 1,1-2,10; 42,7-17- Corinne Godefroid

Ijob sitzt unter den Fittichen von Satan, es ist wichtig zu wissen, dass es Satan war, der das Vertrauen Ijobs zu Gott herausfordern wollte.

Auf meinem Foto sitzten Gott (links) und Satan (rechts) eine Stufe über Ijob. Sie bestimmen über Ijobs Schicksal, deshalb blickt er betrübt zu Boden.

Der weisse Schal und die blonden Haare wollen die Weisheit und Güte Gottes darstellen. Die zierliche und diskrete Handbewegung deutet auf Gottes Bitte Satan gegenüber hin, Ijobs Leben zu verschonen. Der dunkele Schal und die dunkelen Haare wollen die Bosheit, die Gemeinheit und die Gefühlslosigkeit Satans wiederspiegeln.

Ijob sitzt eine Stufe unter Gott und Satan und sieht verzweifelt aus, abwesend jeglicher Hoffnung, dass das Spielchen bald ein Ende fände. Gott und Satan scheinen zu verhandeln, ein Handel, der Leben oder Tod für Ijob bedeuten kann.

Gott schliesst die Augen und versucht intensiv Satan darum zu bitten Ijob am Leben zu lassen, doch leider ist Satan nicht sehr einfach zu überzeugen. Satan ist regelrecht besessen davon Ijob solange zu quälen, bis er Gott nicht mehr treu bleiben kann. Ijob wird sich selbst stark in Frage stellen und nicht verstehen, wieso Gott dieses Leid zuläßt. Dennoch wird er seinem glauben treu bleiben: "Die Hoffnung stirbt zuletzt!"

Jona 1-4: Jona - Julie Dider, Lynn Holcher

Jona will den Auftrag Gottes nicht erfüllen und flieht mit dem Schiff nach Tarschisch.Es zieht ein heftiger Sturm auf und Jona wird ins Meer geworfen. Ein Fisch verschlingt ihn. Jona und in seiner Not ruft er zu seinen Herrn. Er muss daraufhin die Aufgabe erfüllen, nämlich die Botschaft Gottes nach Ninvie zu überbringen.

Im Buch Jona hat uns die Verantwortungslosigkeit von Jona fasziniert und zugleich geschockt. Kommt heute nicht Ähnliches oft in unsern Familien vor? Der Familienvater will - aus unterschiedlichen Gründen - die Kinder verlassen und läuft somit vor seiner Verantwortung weg. Wo bleibt derjenige, der ihn zurück fischt?