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Ralf Kopp,

1973 in Darmstadt geboren,

lebt und arbeitet in Darmstadt und Frankfurt am Main. Nach der Ausbildung zum Physiklaborant bei der Firma Merck in Darmstadt stieg er - anfangs als Grafiker, später als Art Director – per Quereinsteiger in die Werbebranchen ein.

Seit 1999 ist er als Foto- und Videokünstler tätig und seit 2005 als Freelancer in Bereich Mediengestaltung. Ralf Kopp gewann den Late Lounge-Publikumspreis des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main beim Ed-Ward 2002, einem Nachwuchsfilmpreis der Landesinitiative der Hessen Media. Er beteiligte sich an nationalen und internationalen Ausstellungen und Kunstmessen, unter anderem in Frankfurt, München, Berlin, Hamburg, Shanghai, New York und Washington D.C.

Seit 2010 arbeitet Ralf Kopp stark mit dem Thema Kreuz und Kruzifix und stellt die festgefahrene Symbolik des Kreuzes in Frage.

  • Adresse: Martinstrasse 81, 64285 Darmstadt, Deutschland
    TEL :+49 176 2710 2170
    email :ralf@kop2.de

Diese Artefakte sind hier ausgestellt

© Anmerkung zu den Autorenrechten:
Nichtkommerzielle Vervielfätigungen sind frei, unter der Bedingung, dass sie mit dem Herkunftsvermerk versehen sind: www.ralfkopp.com - Siehe dazu auch: www.gnuart.org

maybe IN

2009-2011
Videosequenzen über
je 2 Monitore
 

"Soll ich mich wirklich trauen? Soll ich? Oder besser nicht? Bitte doch - eindeutig ja. Kann man doch, die Andern machens doch auch. Die anderen? Nein. Entschieden nein."

Die Serie "maybe" zeigt auf einfache und spielerische Art und Weise den inneren Dialog mit sich selbst - dem Soliloquy. Diese Videoserie versucht die verschiedenen inneren Positionen und Aspekte zu visualisieren - die verschiedenen Level des inneren Dialogs. Auf der einen Seite sagen die verschiedenen Frauen in ihrer Muttersprache "Ja, ja, ja" und auf der anderen "Nein, nein, nein", verbunden mit Gestiken und Betonungen. Sie sind scheinbar im Dialog mit sich selbst. Der Betrachter wird Teil dieses Dialogs und findet sich dort wieder. Zum anderen zeigt die Serie aber auch die wundervolle Vielsprachigkeit Deutschlands auf. Mehr...

freeJee

2009-2010
Stoff-Kruzifix
 

Das Kreuz ist das Symbol des Christentums - freeJee ein mögliches Symbol für die gelebten Grundwerte wie Toleranz, Offenheit und Nächstenliebe. Das Projekt freeJee ist meine Herangehensweise an die Wurzeln unserer westlichen, christlich geprägten Kultur im Umfeld der Multi-Religiosität. "Leidbefreite Lebenskreuze" (Zitat) die anregen, die bisherige Bedeutung des Kreuzes zu überdenken und vielleicht zu erweitern - eine offene, positive Betrachtung.

Das Objekt: Alle Exponate sind in Deutschland handgefertigt und limitiert. Von jedem verkauften freeJee fließen 23,95 EUR Kinderhilfsprojekten zu. Wen möchte freeJee dabei in erster Linie unterstützen? Vor allem Projekte und Organisationen, die für Kinder weltweit eine gute Schulbildung und medizinische Versorgung sicherstellen wollen. Projekte, die dazu beitragen, dass Kinder vor allem zu kritischen, liebenswürdigen und aufgeklärten Menschen erzogen werden. Kinder, die das glauben können und dürfen, was sie wollen - ohne, dass sie dabei den eigenen Glauben über den eines Anderen stellen. Mehr...

Die Leiden des jungen J. 2

2010
Videoinstallation aus sechs 32-Zoll-Monitoren
 

Ein Mann hängt an einem unsichtbaren Kreuz. Im Hintergrund sieht man Bäume und den Himmel. Der Videofilm, welcher auf jedem, der einzeln angeordneten Bildschirme lediglich Ausschnitte und eine Zerlegung eines Körpers dokumentiert, zeigt ein verkrampftes Zappeln der Zehen und Finger der gefilmten Figur. Kreuzigungsnägel in Händen und Füßen, wie auch das Blut aus den Wunden, bleiben uns erspart. Auf dem oberen Bildschirm ist ein Teil des Hauptes der Figur und seine in Bewegung befindliche Stirn erkennbar. Insgesamt sechs räumlich voneinander getrennte, aber mit Kabeln verbundene Bildschirme, sind im Leidens-Symbol des Christentums angeordnet und stellen ein postmodernes Kreuz dar, ohne das traditionelle Holzkreuz, den Marterpfahl, das Folterinstrument einer weltweiten Glaubensgemeinschaft zu strapazieren.

Vielmehr schwebt der Gekreuzigte auf dem Screenplay, als würde er das Holzkreuz nicht mehr brauchen, weil es als Sinnbild in unsere Vorstellung eingebrannt ist, wie ein heißes Eisen im schwelenden Fleisch. Jeder Bildschirm spiegelt einen lebendigen Körperteil des Gekreuzigten wieder. Der Titel dieser Video-Installation heißt "Die Leiden des jungen J.", zitiert hiermit Goethes, dem aus unerfüllter Liebe dem Freitod anheim gefallenen "Werther", und transferiert den Sohn Gottes in die High-Tech-Auferstehung einer ent-spiritualisierten (und lieblosen?) Zeit. Eine von Flachbildschirmen geprägte Ära der Menschheit, mit neu belebten Illusionen, die filmische Endlosschleifen wiederholen. Der moderne Jesus zappelt noch immer und wird es noch lange tun müssen, weil global das "Auge um Auge" und "das Zahn um Zahn" noch immer dem "Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm auch die Linke hin", nicht gewichen ist. Der Videokünstler Ralf Kopp zeigt uns tiefsinnig die Nichtveränderung auf, welche gleichermaßen subtil und provokant auf uns wirkt. Die Verabsäumung, dem Aufruf nach Vergebung und Verhaltensänderung Folge zu leisten. Könnte man damit aufhören sich gegenseitig zu erschlagen, würden sich die ewig wiederholende Zelebration des Leidens und das Kreuz als Bildnis der Mahnung erübrigen. Mehr...

Geburt und Tod eines Photografen

2010
Videoprojektion
 

Sein. Nicht Sein. Da sein. Des Seins bewusst sein. Was ist das Existieren im Sein, Werden und Vergehen. Wie lange vergeht man? Wann vergeht man? Ist nicht auch Sein im Werden und Werden im Vergehen? Der Geist, der dies zu erfassen sucht erscheint doch selbst ein Opfer der Zeit, die alles verändert. Leben und Tod. Ein Naturgesetz einerseits und doch ein Wandel, den wir gestalten können. Dem wir Gestalt geben und nehmen können. Dahin schmelzend und sich auflösend. Versinken. Wieder auferstehen. Mit ewtas Glück und etwas Zeit sind wir doch mehr als NUR eine Figur. Mehr...

Dualsymbolik I

2011
Fotoserie auf AluDibond, 66x100cm
 

Ein gekreuzigter Jesus, der, statt auszubrechen in den Verzweiflungsschrei "Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen" (Markus 15,34), trotzig den Stinkefinger gen Himmel reckt? Ralf Kopp hat seine eigene Sicht auf die Szene auf Golgatha in bisher zwölf fotografischen Variationen entwickelt - zweifellos ein work in progress. Die Hand, die sich von Kreuzbalken und Nagel losgerissen hat, formuliert nacheinander Schwurhaltung, Victory-Zeichen, geballte Faust, Feige, Satanistengruß und manches mehr. Während ihr das rote Blut aus dem Wundmal im Handteller übers Gelenk rinnt, in schockierendem Kontrast zum milchigen Blau ringsum. Will Ralf Kopp schocken? Liegt ihm daran, mit kleinen Blasphemien engherzige Auffassungen von Frömmigkeit zu provozieren? Auf den ersten Blick mag das so sein. Dann wären Jesu Gesten, denen, ob politisch oder obszön, sämtlich eine rebellisch-subversive Botschaft innewohnt, gerichtet womöglich gar nicht so sehr gegen Gott, die Römer und die Juden, die Ungläubigen insgesamt, sondern gegen - die Kirche, die über die Jahrhunderte hinweg die Heilandsgestalt zunehmend verniedlicht und eindimensional gemacht hat.

Doch der Foto- und Videokünstler aus Darmstadt, in dessen Schaffen es schon seit einer Zeit darum geht, Kreuz und Kruzifixus wieder auf den Boden der alltäglichen Wirklichkeit zurückzuholen, stößt mit der Serie einen noch weiteren Horizont auf. Was immer der - wesentlich außerhalb des Bildes bleibende - Jesus mitzuteilen hat, es addiert sich tendenziell zu einem Signalsystem. Gebärdensprachen sind ebenso alt wie weit verbreitet: wer in seiner Kindheit Wildwestromane gelesen hat, weiß daß die nordamerikanischen Indianer sich bestens darauf verstanden. Aber auch Sportler, Soldaten, Autofahrer, Jugendgangs verständigen sich in bestimmten Situationen über Handzeichen, dazu diverse Geheimgesellschaften. Vom Kommunikationssystem der Taubstummen gar nicht zu reden. (Nebenbei bemerkt, gibt es besonders in der Ikonographie der buddhistischen, aber auch der christlichen Kunst eine differenzierte Symbolik unterschiedlicher Handgesten.) Es liegt in Ralf Kopps Fotoserie also etwas ausgesprochen Universales, über das bekannte Golgatha-Geschehen Hinausweisendes. So ließen sich die Handzeichen lesen als Zeichen des ungebrochenen Selbstbehauptungs- und Mitteilungswillens der Völker der Welt, die doch alle schon irgendwann von der Geschichte ans Kreuz geschlagen worden sind. Mehr...

aCROSS

2009-2011
Fotoserie auf Diasec, 40x60cm
 

aCROSS - der Titel ist ein Wortspiel aus den beiden englischen Begriffen "a cross" (ein Kreuz) und "come across" (auf etwas stoßen/etwas begegnen/etwas zufällig finden). In meinem Alltag und meiner direkten Umgebung entdecke ich immer wieder kreuzähnliche Motive. Spiegeln sich hierin die christlichen Grundwerte unserer westlichen Gesellschaft? Ich sehe Kreuze, überall, stosse auf sie, immer wieder, zufällig - verblendet? Die Wirklichkeit ist eingefärbt, besetzt mit dem Symbol des Leidens. Jeder trägt sein Kreuz - alleine. Genagelt an Lebensentwürfe, Denkmodelle, Träume, Ängste, die Suche nach dem Sinn. Und dann, zufällig, die Begegnung mit dem Kreuz des Andern. Eine Begegnung auf Augenhöhe. Sich wiedererkennen. Und vom Kreuz steigen, gemeinsam. Mehr...

Elements 1 - Konservierung Feuer/Wasser

2009
Preparateglas/Flüssigkeit/Videoplayer
 

Grenzen überschreiten. Aufbruch und Konservierung. Der Mut zur Authentizität und zum Vertrauen, sich selber treu bleiben zu dürfen. Bereit, zu akzeptieren, hin zu dem eigenen Schatten, zum Gegenteil des Selbst. Das alles Verbindende, eine all umfassende Grosszügigkeit, bewahrend. So wie das Feuer und das Wasser - in Deinen Augen. Mehr...

o.T.

2011
Videoinstallation über 3 Monitore
 

Ausschnitt aus der Beschreibung von der Theologin Dr. Ina Praetorius zur Ausstellung aCROSS in der offenen Kirche St. Jakob am Stauffacher, Zürich 2011

"Mich trifft der unerbittlich traurige Blick eines jungen Mannes. Aus dem Monitor blinzelt er, weint: der segnende Leidträger. Dies ist keine Neuinterpretation im strengen Sinne. Schon vor Jahrhunderten hat man die geöffneten Arme des Gekreuzigten als Segensgeste verstanden: sterbend wünscht der Heiland uns Gutes, mir und dieser heillosen Katastrophenwelt. Schon immer und hier wieder. Mehr...